Tunnel am Grossen St. Bernhard
Im Sinne seiner «Agenda 21» unterstützt der Kanton Wallis stets Aktionen, die zu mehr Nachhaltigkeit in der Mobilität beitragen. Als weiteres Beispiel dafür werden vom 1. Juni bis 31. Dezember Elektroautos, die durch den Tunnel des Grossen St. Bernhard fahren und innert 72 Std. wieder zurück, den Rückweg gratis zurücklegen.
Das Departement für Verkehr, Bau und Umwelt (DVBU) richtet seine Mobilitätsförderung nach den sozioökonomischen, topographischen und klimatischen Verhältnissen im Wallis aus. So will es nämlich ein Verkehrsangebot schaffen, das der Entwicklung in den Berggebieten und in der Tal-ebene, sowie der Standortattraktivität der Seitentäler, gleichermassen förderlich ist.
Dass man sowohl in der Region Aostatal als auch im Wallis seit einigen Jahren auf Elektromobilität setzt, zeigt sich in der kürzlich erfolgten Einrichtung von 14 Tesla-Superchargern in Aosta, die das Angebot der 6 Supercharger an der Autobahnraststätte Martigny ergänzen.
So gelangten die Landschafts- und Umweltbehörde der autonomen Region Aostatal und das DVBU mit dem Vorschlag an die Betriebsgesellschaften des Gr. St. Bernhard-Tunnels, den durch den Tunnel fahrenden Elektroautos einen preislichen Vorteil zu verschaffen. Woraufhin für eine Ver- suchszeit vom 1. Juni bis 31. Dezember 2016 beschlossen wurde, Elektroautos, welche die Hin- und Rückfahrt innert 72 Std. zurücklegen, die Gebühr für die Rückfahrt zu erlassen.
Dies sei ein wichtiger Beitrag innerhalb ihres bereits beschlossenen regionalen Aktionsplans zur Luftreinhaltung, der sich in das nationale und europäische Programm zur Förderung der Elektromobilität einfüge, erklärte dazu Luca Bianchi, Vorsteher der italienischen Landschafts- und Umweltbehörde. Der Umstieg auf Elektrofahrzeuge helfe, die gesundheitsschädigenden Verkehrsemissionen (insb. Feinstaub), die in der Region rund 40 % der Luftemissionen insgesamt ausmachen, zu senken. Daher lobte der italienische Behördenvorsteher die Tunnelbetreiberinnen ausdrücklich für deren Empfänglichkeit für Umwelt-anliegen und insbesondere für Anliegen der Luftreinhaltung. Der Präsident des Gr. St. Bernhard-Tunnels Omar Vittone findet es seinerseits wichtig, den Übergang zum nachhaltigen Transport, unerlässlich für die Zukunft der Welt und unserer Berge, zu beschleunigen. Der Verkaufspreis des Treibstoffs ist weit tiefer als jener der Gesundheits- und Sozialkosten. Aus Walliser Sicht fügte Staatsrat Jacques Melly dem hinzu, dass der Kanton, sprich sein Departement, die Pflicht habe, eine den sozioökonomischen, topographischen und klimatischen Verhältnissen angemessene Mobilität zu gewährleisten. So müsse ein Verkehrsangebot geschaffen werden, das der Entwicklung in den Berggebieten und in der Talebene, sowie der Standortattraktivität der Seitentäler, gleichermassen förderlich sei. Bei solchen Aktionen zeige sich auch der Willen des Kantons, in Sachen nachhaltiger Entwicklung mit gutem Beispiel voranzugehen.